Der Fall Jaqueline Berger
Verfasst von Peter J. Dobrovka
Datum: 30. November 2004
 
Jaqueline Berger, die Gruselkrimi-Reihe von Gunter Arentzen, startete ursprünglich als eBook im Verlag Peter Hopf, wo sie immer noch erhältlich ist.
Die Intention des Eldur Verlags war es, in Kooperation mit dem MG-Verlag diese Reihe auch als anspruchsvolle, überarbeitete Printversion anzubieten. Die Aufgabenverteilung war dergestalt, dass Eldur das Lektorat und die Hälfte der Produktionskosten übernimmt, den Rest einschließlich Autorenbetreuung MG. Vertrieb gemeinsam, wobei die ISBN von MG stammt.
Leider geschahen bei der Produktion des ersten Bandes einige Pannen. Die schlimmste davon war, dass sich die Kaschierung des Covers ablöste. Als Folge davon musste das Cover neu gedruckt werden und der Release verzögerte sich um volle zwei Monate. In dieser Zeit begannen die ersten Fetzen zwischen Autor und MG zu fliegen. Ein anderer offenbar strittiger Punkt war, dass der Autor nicht mit der Erscheinungsform einverstanden war, er hätte sich anstelle eines Taschenbuches für JB lieber ein Romanheft gewünscht.
Vielleicht muss ich mir vorwerfen lassen, zu lange tatenlos zugesehen zu haben, wie der Streit eskalierte, nun jedenfalls kann ich nicht mehr viel tun. Arentzen wird mit MG keinen weiteren Vertrag mehr schließen, das Tischtuch ist endgültig zerschnitten. Dabei habe ich erst vor wenigen Tagen in Zusammenarbeit mit dem Autor das Lektorat für Band 2 abgeschlossen.
Die investierte Zeit kann ich verschmerzen, die in den Sand gesetzen Gelder werde ich den Gesellschaftern erklären müssen aber überleben. Das Hauptproblem ist ein möglicher Imageschaden. Abgebrochene Serien machen sich nie gut, gleich nach Band 1 abgebrochene noch weniger. Auch wenn ich guten Gewissens sagen kann, meine Arbeit erledigt und keinen Grund zur Klage geliefert zu haben. Ich werde meine neutrale Position auch keinesfalls aufgeben, indem ich nachträglich Partei beziehe.

Ich hatte heute ein längeres Telefonat mit Herrn Arentzen, in welchem wir uns darüber unterhalten haben, wie das alles so weit kommen konnte. Da zwischen uns noch alles in Ordnung ist, habe ich ihm angeboten, die Produktion und Betreuung der Serie komplett selbst zu übernehmen. Er hat sehr viel Zeit, sich das zu überlegen, in der Zwischenzeit habe ich die Ankündigung für JB 2 aus dem Programm genommen. Gerne würde ich mehr tun, doch dies ist zunächst einmal alles, was ich kann.
 
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